Geschirreinstellungen EXTREME & SPECIAL


Als verantwortungsbewusster Katzenbesitzer wissen Sie, wie wichtig die Sicherheit Ihrer Katze ist. Ein gut sitzendes Sicherheitsgeschirr ist entscheidend, um Ihrer Katze nicht nur Bewegungsfreiheit zu bieten, sondern auch Verletzungen und gesundheitlichen Problemen vorzubeugen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die Geschirre Ihrer Katze richtig einstellen.

 

 

Ein kurzer, aber wichtiger Hinweis:

 

So individuell wie deine Katze – so individuell ist auch die perfekte Einstellung.

Unsere Anleitung soll dir helfen, ein erstes Gefühl für den richtigen Sitz zu bekommen. Sie zeigt dir, wo du anfängst, worauf du achten solltest – und was anatomisch Sinn ergibt.

 

Aber bitte versteh sie nicht als starre Regel.

Jede Katze ist anders.

Manche brauchen es etwas enger, manche ein kleines bisschen lockerer.

Manche fühlen sich erst beim dritten Versuch richtig wohl im Geschirr.

 

Das Wichtigste ist: ausprobieren, beobachten, nachjustieren.

Denn was auf dem Papier passt, zeigt sich erst wirklich, wenn die Katze läuft.

Unsere Anleitung ist eine Orientierungshilfe – kein Maßband für Perfektion.

Aber sie bringt dich einen großen Schritt näher dorthin, wo’s bequem wird.

 

Und falls du dir mal unsicher bist – melde dich jederzeit gern bei uns.

Wir helfen dir gerne weiter – ganz egal, ob es um zwei Finger, einen Steg oder das gesamte Abenteuer geht.

 

EXTREME

Zwei Gurte, zwei Welten – warum die Form allein noch nichts über die Passform verrät

 

Man könnte meinen, bei einem Sicherheitsgeschirr mit zwei Bauchgurten geht’s nur darum, wie viele Schnallen man zu fummeln hat – aber ganz so einfach ist’s leider nicht. Denn ob die zwei Gurte parallel zueinander oder in einer V-Form schräg zulaufend am Körper anliegen, macht einen riesigen Unterschied – zumindest, wenn man sich mal traut, unter das Fell zu denken. Anatomisch nämlich.

 

Die klassische Variante mit zwei parallelen Gurten hat auf den ersten Blick das Rennen gewonnen: Sie verteilt die Zugkräfte schön gleichmäßig nach oben, dreht nichts, drückt nichts schräg weg und ist statisch betrachtet ein braver Mitläufer – sofern der Körper lang genug ist, um das überhaupt herzugeben. Denn hier kommt der Haken:

Bei Katzen mit sehr kompaktem Rumpf – also kurz gebauten Tieren mit wenig Raum zwischen Ellbogen und Rippenbogen – landet der vordere Bauchgurt bei dieser Parallelanordnung gern mal direkt in der Achsel oder knapp davor, was beim Laufen nicht nur unangenehm ist, sondern die Schultermechanik spürbar stört. Gleichzeitig sitzt der hintere Gurt dann zwar schön auf dem Rippenbogen, aber was hilft das, wenn die Katze vorne nicht mehr gescheit laufen kann?

 

Komplizierter – und gleichzeitig interessanter – wird’s da bei der sogenannten V-Form, bei der die beiden Bauchgurte nicht parallel, sondern leicht schräg aufeinander zulaufen. Viele schrecken bei dieser Bauweise erstmal zurück, weil der hintere Gurt in dieser Führung verdächtig nah an den kritischen Bereich rund um die letzte Rippe rückt. Und ja – das ist ein realistisches Risiko. Wenn die Rückenpartie zwischen den Gurten zu lang konstruiert ist, landet der hintere Gurt ruckzuck dort, wo er absolut nichts verloren hat: im Übergang zur Bauchhöhle, auf der Fleischrippe, dem schrägen Bauchmuskel oder direkt im weichen Bindegewebe. Und da helfen dann auch keine anatomisch schön klingenden Werbesprüche mehr – Druck auf Weichteile bleibt Druck auf Weichteile.

 

Aber: Genau hier kommt der kleine, feine Unterschied ins Spiel – der bei SchnurrWalk fest eingebaut ist:

Wenn die V-Form nämlich fixiert ist und die Rückenlänge zwischen den beiden Gurten maximal 4 bis 6 Zentimeter beträgt (je nach Katzengröße), dann passiert genau das Gegenteil: Der hintere Gurt sitzt satt auf dem Rippenbogen, der vordere liegt sicher hinter dem Ellbogen – und die schräge V-Form sorgt dafür, dass sich das Geschirr bei Bewegung nicht verdreht, nicht verrutscht und sich wie eine stabile Klammer um den Brustkorb legt.

Und das Beste: Durch die clever platzierten Schlaufen im Rückensteg lässt sich das Verhältnis der Gurtpositionen zusätzlich an den Körperbau der Katze anpassen – also zum Beispiel enger stellen bei kurz gebauten Tieren oder etwas weiter, wenn die Katze lang und flach gezogen ist wie ein Wiesel auf Speed. Fixiert, aber trotzdem anpassbar – so geht katzenlogisch.

 

Beide Bauchgurte enden dabei exakt dort, wo es körperlich am sinnvollsten ist: unten auf dem letzten Rippenbogen.

Warum das besser ist? Weil der Rippenbogen der stabilste, tragfähigste Teil des Katzenrumpfes ist – geschützt durch feste Knochenstrukturen, mit ausreichend Polsterung durch Muskulatur, aber ohne empfindliche Organe oder bewegungskritische Zonen. Druck, der hier aufliegt, kann vom Körper kontrolliert abgefangen werden – ganz im Gegensatz zu dem, was passiert, wenn ein Gurt hinter den Rippen landet. Die Passform wird stabiler, die Atmung freier – und das Geschirr macht, was es soll: sichern, ohne zu stören.

 

Kurz gesagt: Nicht die Form entscheidet, sondern das Maß. Eine anatomisch korrekt konstruierte V-Form kann sogar mehr Sicherheit und mehr Passstabilität bieten – wenn sie eng genug geführt ist, anpassbar konstruiert und der hintere Gurt nicht ins Weichgewebe abrutscht.

Und genau deshalb liegt bei SchnurrWalk die fixierte V-Form bewusst eng beieinander – mit maximal 4–6 cm Abstand – damit beide Gurte dort sitzen, wo sie biomechanisch hingehören: auf dem Rippenbogen. Auch bei kleinen Katzen. Gerade da.

 

SPECIAL

 

Einstellung beim H-Geschirr mit Bruststeg – alles auf dem Rippenbogen

 

Beim H-Geschirr mit Brustgurt gilt dieselbe goldene Regel wie beim Sicherheitsgeschirr:

Sowohl der Bruststeg als auch der Bauchgurt müssen auf dem letzten Rippenbogen enden.

 

Der Brustgurt – also das Verbindungsstück zwischen Brustbein und Rückensteg – sollte senkrecht zwischen den Vorderbeinen verlaufen und unten auf dem Brustbein enden, nicht im Bauch, nicht zu weit hinten, und bitte nicht seitlich irgendwo am Rippenbogen entlanggeschoben.

 

Der Bauchgurt muss so eingestellt werden, dass er zusammen mit dem Brustgurt exakt auf dem letzten festen Rippenbogen aufliegt.

Das ergibt eine stabile, bewegungsfreundliche Führung – kein Einengen des Brustkorbs, kein Zerren an Schulter oder Weichteilgewebe.

 

Wenn der Rückensteg zu lang oder zu kurz ist, wird entweder der Brustgurt schief oder der Bauchgurt rutscht ins Nirgendwo – also:

Alles endet auf dem Rippenbogen. Punkt.